Im Ortskern von Maicha steht eine monolithische Kapelle aus Granit. Gefertigt wurde sie vom Merkendorfer Natursteinunternehmen Roll Natursteine. Die großen Steinteile wurden mit Produkten der Firma Akemi miteinander verklebt.
Eine Kapelle aus Kösseine
Wer einen besonderen Ort sucht, um »Danke« zu sagen, wird in Maicha fündig. Mitten in der kleinen Gemeinde, die zum mittelfränkischen Gunzenhausen gehört, steht seit dem Frühjahr 2019 die »Kapelle der Dankbarkeit«. Zwischen einem Spielplatz mit bunten Spielgeräten und einem schmucken Dorfhaus, lädt die kleine Kapelle zur Einkehr und zum Gebet ein. Das Besondere: Bis auf Windfang und nebenstehendem Glockenturm ist sie komplett aus Naturstein. Wände, Bodenfliesen und auch das Dach sind aus oberpfälzischem KÖSSEINE-Granit. Gestiftet von der Familie des ortsansässigen Bauunternehmens Nürminger und erbaut von regionalen Handwerkern, entstand die Kapelle aus einem 40 t schweren Rohblock. Die Natursteinarbeiten übernahm die Firma Roll Natursteine in Merkendorf. Mittels Diamantseilsäge wurde der Rohblock in Tranchen gesägt, die Oberflächen geflammt. Nach einem zuvor erstellten Modell aus Granit, wurden die Wand- und Dachteile exakt zurechtgesägt, mit Stahlankern versehen und passgenau miteinander verklebt.
Witterungsbeständig verklebt
Für die Verklebung kamen verschiedene Akemi-Produkte zur Anwendung. Akemi-Anwendungstechniker Peter Graef riet zu Akepox 5010 Coloured, um die Granitteile kraftschlüssig zu verschließen. Der Zweikomponenten-Konstruktionskleber ist witterungsbeständig und vergilbungsarm und eignet sich für das farbgenaue Verkleben von Sichtfugen im Außenbereich. Für die nicht sichtbaren Fugen kam der besonders witterungsbeständige Zweikomponenten-Klebstoff Akepox 2030 zur Anwendung und für die dauerelastische Verklebung der Ankerstangen der auf Metall sehr gut haftende, silikonfreie MS-Klebedichtstoff von Akemi. Schließlich wurden die fertig verklebten Wandteile und das komplette Dach per Lastwagen und Tieflader nach Maicha transportiert und dort mithilfe eines Krans montiert.
Nach rund vier Monaten Bauzeit wurde die ökumenische Kapelle am 4. Mai 2019 eingeweiht. »Fahren’s mit dem Fahrrad vorbei, nehmen’s eine kurze Auszeit und sagen’s danke«, rät Marco Nürminger, der auch Vorsitzender des Heimatvereins Maicha ist, in einem YouTube-Video über die Kapelle. Im Inneren des rund 10 qm großen Raums leuchtet an der Altarwand ein orange-gelber Farbwirbel. Davor zeichnet sich ein zarter Christus am Kreuz ab.
Malereien und Bronzefiguren
Die Nahtstelle zwischen Dach und Wand ist mit einem umlaufenden Fries mit Malereien geschmückt, die auf biblische Werke der Barmherzigkeit hinweisen. Schriftlich sind sie unterhalb des Farbbands in den Granit graviert. Die Schriftzüge wurden von der Designerin und Kalligrafieexpertin Silke Dörlitz entworfen und erstellt. Über dem Ausgang der Kapelle ist der Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris dargestellt, der sich während der Arbeiten ereignete. Die Malereien stammen von Reinhard Zimmermann, der zusammen mit seiner Frau Elke im fränkischen Mörsach ein Kunstatelier betreibt. Von ihr stammen die filigranen Bronzefiguren, die in den schmalen Fensterausschnitten biblische Szenen darstellen. Holzbänke mit Sitzkissen laden zum Verweilen ein. Flyer, in denen der Heimatverein über die Kapelle informiert, liegen zum Mitnehmen bereit.
Fotos: Roll Natursteine
Der Artikel erschien im Magazin "Naturstein", Ausgabe 9/2022, Herausgeber: ebnermedia